Ferrari 250 GT SWB "Breadvan"

Beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans 1962 trat die "Scuderia Serenissima Republica di Venezia" auf einem umgebauten Ferrari 250 GT SWB mit Kombiheck an. Die englische Presse taufte den Wagen denn auch sehr schnell "Breadvan" ("Brotwagen") und war ob dessen Chancen beim Rennen nicht gerade euphorisch.

Doch der Einsatz war durchaus gut überlegt, denn hinter dem Fahrzeug steckten maßgeblich Giotto Bizzarrini und Carlos Chiti, die nach der Entwicklung des GTO bei Ferrari im Streit gegangen waren. Diese wurden danach vom Grafen Giovanni Volpi di Misurata angeheuert, um das aerodynamische Konzept seines gebrauchten 250 GT SWB Competizione grundlegend zu überarbeiten. Endgültig in Form gebracht wurde der Wagen dann bei Piero Drogo. Technisch bediente man sich dabei der bewährten Mittel des normalen GTO, also vor allem Trockensumpfschmierung und einer etwas tieferen und zentraleren Position des Motors. Wirklich spektakulär war aber die Karosserie mit vorspringender Schnauze und eingezogenem, lang auslaufendem Kombiheck, hinter dessen Glas-Heckscheibe das Reserverad Platz fand. Leider war dem Projekt, das das Ferrari-Signet nicht tragen durfte, kein Erfolg beschieden. Im Rennen schied man bereits in der vierten Rennstunde mit Getriebeschaden aus.

Später wurde der Wagen nur noch in vier weiteren Rennen eingesetzt, bevor er im normalen Straßenverkehr zugelassen wurde. 2005 und 2006 wurde er in diversen Auktionen angeboten, fand aber wohl bislang keinen neuen Liebhaber.