Hispano-Suiza H6


1919-22

 

Hispano-Suiza H6 1919-22 Spanien
markenzeichen   Flagge

1919 erschien dann das beste Luxusautomobil der 20 Jahre auf der Bühne: Der Hispano-Suiza H6. Dieser war bereits 1915 als Prototyp in Barcelona fertig gestellt worden, doch der Krieg verhinderte eine frühere öffentliche Vorstellung. So musste die Welt bis zum glamourösen Pariser Salon von 1919 warten, bis sie den Hispano-Suiza H6 erstmals zu Gesicht bekam. Der neue Wagen wurde in Frankreich als Typ 32 CV angeboten, in Spanien als Typ 41 und in England als 37,2 HP. Er zeichnete sich durch eine technisch innovative und sehr durchdachte Konstruktion aus, war jedoch auch überaus elegant.

Der 6-Zylinder-Motor basierte konstruktiv auf einem nicht mehr zum Einsatz gekommenen V12-Flugzeugmotor, dessen eine Zylinderbank als Basis diente. Leider erwies sich dieser aufgrund des Ventiltriebs mit geradegeschnittenen Kegelrädern und der direkten Betätigung der Ventile als verhältnismäßig laut (speziell im Vergleich zum Rolls-Royce 40/50 HP Silver Ghost), bot aber eine Dauerleistung von ca. 100 und eine Spitzenleistung von sogar 140 PS. Zudem zeigte sich der Motor im Alltag als völlig problemlos und verrichtete über Jahre zuverlässig und genügsam seinen Dienst.

Vielfache Beachtung fanden die Bremsen. Birkigt hatte eine mechanische Bremsservo-Einrichtung entwickelt, die nicht nur effektiv, sondern auch problemlos arbeitete. Dieses System war so gut, dass sogar Konkurrent Rolls-Royce es später in Lizenz fertigte. Das Chassis hingegen war konventionell mit zwei U-förmigen Stahllängsträgern nebst kräftigen Querträgern und dem Motor als verstärkendem Element ausgelegt.

Man kann sich gut vorstellen, dass solch ein technisches Kunstwerk auch Begehrlichkeiten bei den Spitzen-Karosseries jener Zeit geweckt hat, denn Hispano-Suiza bot ab Werk keine Aufbauten an. Das Chassis allein kostete aber bereits ca. 90.000,- Französische Francs, eine luxuriöser Karosserie erforderte einen weiteren finanziellen Einsatz von ca. 20.000,- Francs. In Deutschland musste man damals für ein Komplettfahrzeug sogar mit etwa 60.000,- Reichsmark Kaufpreis rechnen! Der Kundschaft jedenfalls war es egal, denn die Käufer gehörten zur Creme de la Creme des internationalen Jet-Sets sowie zum Hochadel, wo Geld bekanntermaßen keine große Rolle spielt.

Die hohe Leistung des H6 zog aber auch unausweichlich sportliche Einsätze nach sich. Bereits 1921 bewies André Dubonnet die sportlichen Qualitäten des H6 bei einer spektakulären Wettfahrt: Er legte die Strecke von Paris nach Nizza in knapp 13 Stunden mit einem Schnitt von ca. 66 km/h zurück, was angesichts der damaligen Straßen wohl nur mit 'halsbrecherisch' beschrieben werden kann. Allerdings war die Hatz auch ein starker Beleg für die Ausdauerfähigkeiten des H6. Im gleichen Jahr gewann Dubonnet dann tatsächlich den Boillot-Cup in Boulogne auf einem Hispano-Suiza H6 und 1922 wiederholte Bablot im selben Wettbewerb - ebenfalls auf einem H6 - diesen Erfolg. Noch im gleichen Jahr 1922 gewann wiederum Dubonnet mit einem besonders vorbereiteten H6 den Herbst-Grand Prix von Monza gegen sehr starke Konkurrenz. Von diesem Monza-Wagen wurden insgesamt sechs Exemplare gebaut und ab 1923 wurde eine mit verkürztem Radstand und 8-Liter-Maschine ausgerüstete Sport-Version als H6 Boulogne angeboten. Werksseitig wurde allerdings 1923 nach dem Tourenwagenrennen von Lasarte, das mit einem Dreifacherfolg für Hispano-Suiza endete, der Sporteinsatz eingestellt.


Hispano-Suiza H6 Cabrio "Belvallette" '1919

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Hispano-Suiza H6 Skiff Tourer "Duquesne" '1921

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Hispano-Suiza H6 Tourenwagen "Flood of Melbourne" '1921

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Hispano-Suiza H6 Torpedo Sport (VIN 10371) '1922

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Hispano-Suiza H6 Sedanca Landaulette "Chapron" '1922

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