Ford (USA) Model A


1928-31

 

Ford (USA) Model A 1928-31 USA
markenzeichen   Flagge

Viel zu lange hatte Henry Ford, der konservative Patriach der Ford Motor Company, an seinem Ford T als einzigem Modell des Unternehmens festgehalten. Dieses war 1927, als die Produktion endlich eingestellt wurde, daher technisch hoffnungslos veraltet. Händler und Kundschaft hatten sich bereits im Massen abgewandt. Im Mai 1927 sickerte dann durch, dass Ford tatsächlich ein neues Modell plante. Einen Präsentationstermin konnte man jedoch nicht nennen, da es bei Ford zu dieser Zeit keine Entwicklungsabteilung im herkömmlichen Sinne gab. Es gab jedoch Vorgaben von Henry Ford, nach denen auch das neue Modell "ausschließlich ein nützlicher Gebrauchsgegenstand" sein sollte. Einfach und qualitativ hochwertig. Henry Ford behielt sich auch in vielerlei technischen Dingen das letzte Wort vor und achtete vor allem auf ein geringes Gewicht.

Die gestiegenen Ansprüche an das Äußere von Autos veranlaßten ihn jedoch dazu, seinem Sohn Edsel Ford die Verantwortung für das Design des neuen Modells zu übertragen. "Der Junge hat guten Geschmack" soll der Alte gesagt haben. Motorisch beharrte er weiterhin auf einem robusten und einfach konstruierten Vierzylinder. Er stellte sich eine Leistung von ca. 40 PS bei nur 2200 U/min vor, was der Motorenentwickler Sheldrick jedoch nicht zustande brachte. Dieser erreichte nur 22 PS, weshalb er durch den Ford-Flugmotorenboß Harold Hicks abgelöst wurde. Dieser verbesserte Ansaug- und Auspuffkrümmer sowie die Auslaßventile-Kammern und probierte diverse Vergasertypen aus. Das vom Chef favorisierte 2-Gang-Planetengetriebe des Ford T wurde durch ein modernes 3-Gang-Getriebe ersetzt. Außerdem gab es nach eigenen Testfahrten doppelt wirkende Öldruck-Stoßdämpfer und - nach einem Unfal von Harold Hicks mit einem Prototypen - eine Frontscheibe aus Sicherheitsglas!

Am 20. Oktober waren die Umrüstungsarbeiten an den Bänder und in den Fabriken endlich beendet und das erste Vorserien-Exemplar des neuen Ford Model A wurde gebaut. Verwirrenderweise hatte man erneut die Bezeichnung 'Model A' gewählt, die schon das allererste Modell getragen hatte. Am 2. Dezember 1927 schließlich war es soweit: "The new Ford" wurde der Öffentlichkeit präsentiert, was in den USA das Medienereignis des Jahres war. Nur 14 Tage später meldete das Unternehmen bereits 400.000 Bestellungen! Zu Beginn gab es zunächst offene Zwei- und Viersitzer, mehrere Limousinen- (Sedans) und Coupé-Versionen sowie einen Lieferwagen auf einem verstärkten Fahrgestell (Ford AA). Das Ergebnis wußte die Kunden durchaus zu überzeugen, wobei vor allem die Beschleunigung und die kräftigen Vierradbremsen gelobt wurden. Allerdings waren letztere auch Grund für die Verweigerung der Typzulassung in einigen Bundesstaaten der USA: Man bemängelte, dass es kein wirklich unabhängiges Bremssystem gab. Hier musste man zunächst nachbessern.

Die Produktion lief daher nur stockend an. Statt der geplanten ca. 1000 Wagen am Tag wurde zu Beginn nur 130 pro Tag produziert. Bald hatte man eine Million noch nicht erledigte Bestellungen aufzuarbeiten. Erst im Februar 1929 hatte man alle Kinderkrankheiten und Produktionshemmnisse beseitigt und konnte bis zu 7500 Wagen am Tag produzieren. Das einzige Facelift gab es im Januar 1930: Die ab diesem Monat produzierten Fahrzeuge besaßen eine umlegbare Frontscheibe und eine Kühlerverkleidung. Außerdem bestanden die Scheinwerfer jetzt aus rostfreiem Stahl statt aus Nickel. Außerdem wurden diverse weitere Karosserievarianten angeboten. Letztlich gab es ab Werk die folgenden Aufbauten: Coupe (Standard / Deluxe), Business Coupe, Sport Coupe, Roadster Coupe (Standard and Deluxe), Convertible Cabriolet, Convertible Sedan, Phaeton (Standard / Deluxe), Tudor Sedan (Standard / Deluxe), Town Car (Landaulet), Fordor (mit zwei Fenstern) (Standard / Deluxe), Fordor (mit 3 Fenstern) (Standard / Deluxe), Victoria, Station Wagon, Taxicab, Truck und Commercial

1931 kam es jedoch zum Ausbruch der Weltwirtschaftskrise, weshalb sich die Absatzzahlen bei Ford halbierten. Ford sah sich von Konkurrenz, Wirtschaft und verändertem Käuferverhalten stark gebeutelt und entschloss sich erneut zu einer Roßkur: Ab Mai 1930 wurde unter schon fast paranoider Geheimhaltung ein neuer Ford mit V8-Motor entwickelt, der im März 1932 präsentiert wurde. Letztlich war der nur etwa vier Jahre gebaute Ford A aber ein würdiger Nachfolger des Ford T, der mit 4.320.466 Exemplaren überdies außerordentlich häufig produziert wurde.


Ford (USA) A Roadster '1928

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Ford (USA) A Cabriolet '1929

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Ford (USA) A Town Sedan '1931

 

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