Jaguar XJ 220

Der Jaguar XJ 220 sollte alle bis dato existierenden Sportwagen buchstäblich an den Wand fahren. Doch der Planung wurde ein finanzieller Strich durch die Rechnung gemacht: So sollte eigentlich der herrliche Zwölfzylinder im Heck des Autos Platz finden und der Antrieb über alle vier Räder erfolgen. Schließlich kam jedoch der kleinere Sechszylinder bei einfachem Heckantrieb zum Einsatz. Der Blick in den Motorraum enttäuschte daher zunächst ein wenig. Einige Spekulanten hatten auf eine hohe Wertsteigerung des Jaguar gesetzt. Diese Hoffnungen wurden jedoch jäh getrübt. Der XJ 220 wurde zum Ladenhüter! Die Kunden nahmen dem Auto offensichtlich den Sechszylinder übel. Einige Jaguar wurden danach mit Verlust wieder verkauft. Erst später entwickelte sich der XJ 220 zum Sammlerobjekt mit adäquaten Preisen.

Ein speziell präpariertes Exemplar des XJ 220 konnte immerhin 1993 die 24-Stunden von Le Mans gewinnen, was die sportlichen Fähigkeiten des Fahrzeugs deutlich unter Beweis stellte. Ein weiterer Beweis für die enorme Leistungsfähigkeit wurde im Juli 1991 erbracht. Ein serienmäßiger Jaguar XJ 220 schaffte in zwei Richtungen eine Geschwindigkeit von 341,7 km/h, was bis März 1998 offiziellen Weltrekord für Straßenfahrzeuge bedeutete, der bis dato vom Lamborghini Countach LP 500 S mit 289,5 km/h gehalten wurde. Erst danach schaffte der McLaren F1 einen neuen, offiziell bestätigten Weltrekord von 386,7 km/h. Dieser Rekord hielt mehr als sechs Jahre: Dann schaffte der 9ff-Porsche 9f-V400 388,0 km/h.