Porsche Typ 64 "Berlin-Rom-Wagen"

Nach heutiger Nomenklatur ist der erste Porsche nicht der "Roadster Nr.1", sondern der Typ 64 (offiziell Typ 64, Berlin-Rom-Wagen, K10), der heute häufig den Beinamen 'Berlin-Rom-Wagen' trägt. Ferdinand Porsche hatte immer von einem "Volks-Porsche" geträumt und 1937 bereits ein entsprechendes Modell Typ 64 als Ergänzung des KDF-Wagens, Typ 60, vorbereitet. Doch den Oberen der Deutschen Arbeitsfront, denen die Entwicklung des Volks-Wagens oblag, wiegelten ab. Aus einem weiteren privaten Projekt mit dem Titel Typ 114 wurde jedoch schließlich für die Teilnahme am Langstreckenrennen 'Berlin - Rom' 1938 doch noch eine Rennversion des KDF-Wagens als Typ 64 entwickelt. Technisch basierte das Automobil auf dem KDF-Wagen, Typ 60 von Volkswagen, der ja ebenfalls von Ferdinand Porsche entwickelt worden war. Die sehr aerodynamische Karosserie, deren Ähnlichkeit mit dem KDF-Wagen, Typ 60 natürlich gewollt war, zeichnete der Porsche-Konstrukteur Erwin Kommenda

Das Rennen, für das der Wagen letztlich gebaut worden war, wurde jedoch wegen des heraufziehenden Krieges abgesagt, ein Sporteinsatz blieb dem "Berlin-Rom-Wagen" daher - zumindest vor dem Krieg - versagt. Die drei gefertigten Fahrzeuge (es entstanden ein schwarzes, ein blaues und ein silbernes Exemplar) wurden nicht mehr benötigt. Der weitere Lebensweg der drei Rennwagen ist nicht gesichert. Lediglich die Vita des Chassis des ersten Exemplars ist einigermaßen bekannt: Dieses wurde am 14. Juni 1949 für 32.000,- Schilling, den ungefähren Wert eines VW Käfers, mit dem Motor des zweiten Exemplars und dem Aufbau des dritten Wagens an den Rennfahrer Otto Mathé verkauft. Bereits 1947 war jedoch der legendäre 'Porsche'-Schriftzug montiert worden, was die drei Fahrzeuge tatsächlich zu den ersten echten Porsche machte.