Mercedes-Benz 770 'Großer Mercedes' (W07 / W150)
Mercedes-Benz 770 'Großer Mercedes' (W07 / W150) | 1930-43 | Deutschland |
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Mercedes 770 '1931-38 (W07)Auf dem Pariser Salon 1930 präsentierte die Daimler-Benz AG den größten, schwersten und teuersten Wagen ihrer Geschichte. Der Mercedes 770 (W07) von Chef-Entwickler Dr. Hans Niebel wurde auch einfach als "Grosser Mercedes" oder "Grosser" bezeichnet. Das Fahrzeug war die Antwort auf den Maybach Zeppelin, der mit seinem Zwölfzylindermotor den bestehenden Luxusautos aus dem Hause Mercedes-Benz, dem Mercedes 630 bzw. dem Nürburg starke Konkurrenz machte. Der Mercedes 770 (nicht '770 K'!) erhielt allerdings keinen Zwölfzylindermotor. Entsprechende Versuche wurden frühzeitig abgebrochen. Statt dessen fand unter der gewaltigen Motorhaube ein Reihen-Achtzylinder Platz, der schon ohne Kompressor stattliche 150 PS entwickelte. Mit dem auf Wunsch lieferbaren Kompressor ergab sich sogar eine Maximalleistung von 200 PS. Damit war der riesige Wagen im Stande immerhin eine Höchstgeschwindigkeit von ca. 150 km/h zu erreichen. Nur 13 Käufer bestellten ihren "großen Mercedes" allerdings überhaupt ohne Kompressor. Der Wagen war zwar bei Staatsoberhäuptern in aller Welt beliebt, aber mit seinem U-Profil-Stahlrahmen sehr konservativ geraten und letztlich auch exorbitant teuer. Im Laufe der ersten Jahre wurden in der Folge nur 100 komplette Fahrzeuge und 19 Fahrgestelle (Jan Melin nennt in seinem Standardwerk "Mercedes-Benz - The Supercharged 8-Cylinder Cars of the 1930s. Volume 1" insgesamt 117 Fahrzeuge) zur Komplettierung bei renomierten Karosserieschneidern ausgeliefert: Mercedes 770 '1938-43 (W150)Obwohl die dunklen Schatten des Krieges bereits über Deutschland schwebten, wurde der Mercedes 770 im Jahr 1938 komplett überarbeitet und bis in den Krieg hinein produziert. Dies lag nicht zuletzt daran, dass das deutsche Oberkommando der Wehrmacht den Mercedes 770 bevorzugte. Die Operation gelang: Im Mercedes 770 (W150) ab 1938 wurden alle modernen Erkenntnisse des Automobilbaus umgesetzt. So erhielt der überarbeitete Mercedes 770 einen neu entwickelten Leichtmetallmotor, einen Ovalrahmen, Einzelradaufhängung an der Vorderachse und eine Doppelgelenk-Hinterachse. Großen Zuspruch erhielten auch die neuen Karosserien, die außerordentlich repräsentativ, aber auch elegant gezeichnet waren. In den letzten Jahren wurde der Mercedes 770 fast ausschließlich in gepanzerter Sonderausführung hergestellt. Die Panzerung erhöhte das Gewicht des ohnehin schweren Wagens auf mindestens 4400 Kilogramm, was für alle anderen Bauteile, vor allem die Reifen, natürlich eine große Belastung darstellte. Aus diesem Grund war die Höchstgeschwindigkeit dieser Fahrzeuge auch auf 80 km/h beschränkt. Gelegentlich wird behauptet, dass einige dieser Fahrzeuge zwei Kompressoren besaßen und ca. 400 PS Leistung entwickelten, was aber bezweifelt werden darf. Die Produktion des Mercedes 770 der Baureihe W150 zog sich bis weit in den Krieg hinein. Noch 1943 wurden die letzten19 von insgesamt 88 Fahrzeugen dieser Baureihe ausgeliefert. |
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Literatur (faq) | Oswald: Mercedes-Benz Personenwagen 1886-1945 | |||
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