McLaren F1


1993-97

 

McLaren F1 1993-97 Großbritannien
markenzeichen   Flagge

McLaren F1 '1993-95

Der F1 dürfte 1995 der teuerste "Serienwagen" der Welt gewesen sein. Immerhin bekam man zum Preis eines McLaren drei Diablos von Lamborghini oder zwei Ferrari F50. Dafür erhielt der Käufer im Gegensatz zur Konkurrenz drei Sitze, nicht nur deren zwei! Der Fahrer saß leicht nach vorne versetzt neben den Beinen der Mitfahrer. Allerdings war der Einstieg in die Mitte des Fahrzeugs über die Schweller und den "Fußraum" der Beifahrer recht beschwerlich.

Das Fahrzeug war kompromißlos auf höchste Geschwindigkeit und damit auf geringes Gewicht getrimmt: So gab es zum Beispiel nicht einmal für viel Geld und gute Worte ein ABS.

Der Motor des F1 stammte nicht etwa von Formel 1-Motorenpartner Honda, sondern von BMW. Ein 6,1-Liter großer Zwölfzylinder mit für das Jahr 1993 sagenhaften 627 PS. Da das Aggregat nur 1140 Kilogramm zu bewegen brauchte, ergab sich das fantastische Leistungsgewicht von nur 1,8 Kilogramm pro PS! Schwer zu schleppen hatte hingegen die Kupplung: Einige Eigner des McLaren mussten nach nur 5000 Kilometern neue Kupplungen zu 10.000,- Euro das Stück einbauen lassen.

Zusätzlich gab es für den Wagen einen Eintrag im Guiness-Buch der Rekorde als schnellster Serienwagen der Welt. Auf der italienischen Hochgeschwindigkeitsrennstrecke in Nardo brach man die Rekordversuche bei 371 Km/h ab! 2003 wurde dieser Rekord noch einmal getoppt: Lange nach seiner Produktionseinstellung schaffte der Prototyp XP5 des McLaren F1 sogar 391 km/h! Angesichts damaliger sonstiger Höchstwerte buchstäblich unglaublich schnell. Man vermutet daher, dass das Triebwerk, das im Prototyp übrigens nicht nur 7400, sondern 8000 (oder sogar 8300) U/min drehen durfte, tatsächlich erheblich mehr Leistung gehabt haben dürfte. Allerdings spielte die deutlich kleinere Stirnfläche und die fehlende Verspoilerung des Wagens sicherlich auch eine Rolle bei der Erringung des Rekords. Eingang in das Guiness-Buch fanden übrigens nur 386,7 km/h, die von Rennfahrer Andy Wallace bereits im März 1998 gefahren wurden. Damit löste der Wagen den Rekord des Jaguar XJ 220 (341,7 km/h) aus Juli 1991 ab.

Ein weiterer Eintrag dürfte dem Wagen wegen seines Preises gebühren: 1997, im letzten vollen Produktionsjahr, stand der Wagen mit einem Einstiegspreis von DM 2.018.000,- in der Verkaufsliste! Damit ist auch verständlich, dass der McLaren F1 für seinen Hersteller niemals ein wirtschaftlicher Erfolg gewesen ist.

Wer jedoch glaubt, dass dies schon das Ende der Fahnenstange gewesen sei, der irrt: Auf der Auktion von Gooding & Company anläßlich des Concourses d'Elegance von Pebble Beach 2013 wurde für das Exemplar mit der Chassis-Nr. SA9AB5AC9V1048066 der Wahnsinnspreis von 8.470.000,- Dollar bezahlt. Doch die Preise zogen weiter an: 2015 wurde auf der RM-Sotheby's-Auktion auf der Halbinsel Monterey ein F1 mit LM-Spezifikationen von 1998 für enorme 12.369.200 Euro zugeschlagen! Und damit hatte der Wahnsinn noch längst kein Ende: Bei der Gooding & Co-Auktion anläßlich des Concours d'Elegance von Pebble Beach 2021 wurde der McLaren F1 mit der Chassis-Nr. SA9AB5AC9S1048029 als Lot No. 029 zu USD 20.465.000,- bzw. EUR 17.400.000,- zugeschlagen ...!


McLaren F1 GTR 95

Obwohl der McLaren F1 als reines Straßenauto konzipiert wurde, schrien alles an dem Fahrzeug nach einer Rennversion. Die Initialzündung für die Sport-Vatiante F1 GTR wird dem Amateur-Rennfahrer Ray Bellm zugeschrieben. Dieser war ein Freund von McLaren-Chef Ron Dennis und fragte wegen einer Rennversion des F1 an. Nach anfänglichem Zögern sagte Ron Dennis schließlich zu, eine einzige Version für seinen Freund zu bauen. Der Preis sollte 1.000.000,- britische Pfund betragen! Dies war allerdings zu viel für Bellm. Deshalb ließ Dennis wissen, dass, sollte Bellm weitere Kunden finden, der Preis erheblich sinken würde. Der Rennfahrer musste nicht lange suchen: Der deutsche Banker Dr. Thomas Bscher und Lyndsay Owen-Jones, Chef des l'Oreal-Konzerns, sagten sofort zu. So entstand der McLaren F1 GTR, später mit dem Zusatz '95' versehen. Ein Sportwagen nach dem GT1-Reglement, startberechtigt unter anderem beim 24-Stunden-Klassiker von Le Mans! Die Änderungen fielen nicht übermäßig umfangreich aus: Der Motor wurde mit einem Air-Restrictor versehen, was die Leistung auf ca. 610 PS beschränkte. Nach nur einem Tag des Testens im Windkanal wurde ein großer Heckflügel installiert und der Innenraum wurde um die zwei zusätzlichen Sitze und die Klimaanlage erleichert. Zusätzlich wurde im Innenraum rechts vom Fahrer eine große Tafel mit jeder Menge Schaltern installiert und das Fahrwerk versteift.

Es zeigte sich, dass das Fahrzeug enormes Potential hatte: In der britischen BRP-Rennserie dominierten die McLaren sofort nach Belieben gegen Konkurrenz vom Schlage eines Ferrari F40 GTE, eines Porsche 911 GT2 und anderer Hochkaräter! Doch der Saison-Höhepunkt war das 24-Stunden-Rennen von Le Mans. Hier mussten die sieben angetretenen McLaren F1 GTR sich immerhin mit Prototypen messen, die - zumindest auf eine Runde - deutlich schneller waren. Doch im Rennen wurde der Geschwindigkeitsnachteil durch den Verbrauchsvorteil aufgehoben und dem McLaren F1 GTR des Teams Kokusai Kaihatso U.K. mit der Startnummer 59 konnte tatsächlich mit einem Vorsprung von einer Runde vor einem Courage C34 das Rennen gewinnen! Weitere McLaren F1 GTR auf den Plätzen 3 bis 5 komplettierten die Triumphfahrt. Zeitweise lagen sogar fünf McLaren F1 in Front. McLaren hatte das Rennen bei seinem ersten Antritt an der Sarthe dominiert.


McLaren F1 GTR 96

Nach einer überaus erfolgreichen Saison 1995 wurde der McLaren F1 GTR für 1996 erheblich weiterentwickelt. Aufgrund kleinerer Air-Restriktoren überarbeitete BMW zum ersten und einzigen Mal den Motor, so dass immer noch ca, 600 PS übrig blieben. Zusätzlich wurde nunmehr eine neuartige Carbon-Bremsanlage verwendet, die bessere Bremsleistungen bei geringerem Gewicht versprach. Weitere Detailarbeiten drückten das Gewicht auf 1050 Kilogramm und verbesserten die aerodynamische Effizienz um 40 %. Zuletzt wurde noch der Motor 15 Millimeter abgesenkt. Die Arbeit war auch nötig geworden: Der verhältnismäßig einfache Weg zum Le Mans-Sieg 1996 hatte in Stuttgart bei Porsche Ideen für einen möglichen Le Mans-Sieger hervorgebracht: Der Porsche 911 GT1 war ausschließlich entwickelt worden, um den Gesamtsieg in Le Mans zu erringen. Die McLaren zeigten beim 24-Stunden-Rennen erneut eine starke Leistung. 6 der 7 gestarteten McLaren F1 GTR konnten sich unter den ersten 11 im Gesamtklassement platzieren. Doch der Gesamtsieg ging an an den TWR des Jöst Racing-Teams vor zwei Porsche 911 GT1. Immerhin konnte Bellm erneut die britische BRP-Serie gewinnen, wo Porsche erst in den letzten drei Rennen teilnahm, diese jedoch gewann.


McLaren F1 GTR 97

1997 griff McLaren noch einmal an: Man entwickelte einen ganz neuen "Longtail"-Bodykit. Das Chassis war allerdings nach wie vor das eines Straßenwagens. Unabhängig hiervon konnten weitere Siege errungen werden und in Le Mans konnte der zweite Gesamtrang und damit die GT1-Klasse gewonnen werden. Die Nähe zum normalen Sportwagen zeigte sich aber unter anderem in einer ganzen Reihe von F1 GTR 97, die später zu Straßen-Sportwagen umgebaut wurden.


McLaren F1 '1993

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McLaren F1 '1993

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McLaren F1 GTR 95 '1995

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McLaren F1 (VIN 020) '1995

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McLaren F1 (VIN 046) '1995

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McLaren F1 LM (VIN XP1LM) '1995

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McLaren F1 GTR 96 (VIN 16R) '1996

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McLaren F1 GTR 96 (VIN 18R) '1996

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McLaren F1 GTR 97 Longtail (VIN 20R) '1997

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McLaren F1 GTR 97 Longtail (VIN 26R) '1997

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McLaren F1 GT (VIN 56XPGT) '1997

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